Schöne Beine: Jetzt schon an den Sommer denken

Schöne, schlanke, makellose Beine - davon träumen Frauen und ihre Männer, vor allem im Sommer. Doch nur die wenigsten Frauen können ohne große Anstrengungen mit den Supermodels mithalten. Das lästige Übel heißt: Besenreiser. Wer sich damit nicht abfinden will, kann was dagegen tun. Dazu die Informationen von Dr. med. Johannes Heiß-Bogner, Chefarzt der Capio Schlossklinik Abtsee.
Was genau sind „Besenreiser“?
Dr. Heiß-Bogner: Unter Besenreisern verstehen wir Venenspezialisten kleinste Adern in der Haut, die sich durch Elastizitätsverlust erweitert haben. Sie sind mit Blut gefüllt und daher durch die Haut als hellrote Gefäßbäumchen, dunkelblaue Äderchen oder rötliche Flecken sichtbar. Besenreiser verursachen selten Beschwerden. Doch wenn sie auch häufig harmlos sind, können sie ein möglicher Hinweis auf eine Gefäßschwäche sein. In jedem Fall gehört ihre Behandlung in die Hand des Facharztes (Phlebologen).
Wie entstehen Besenreiser?
Dr. Heiß-Bogner: Als Ursache für Besenreiser an den Beinen nimmt man an, dass meist eine erbliche Veranlagung für eine gewisse Venenschwäche vorliegt. Fehlende Bewegung, einseitig stehende oder sitzende Berufstätigkeit, lange Autofahrten und Flugreisen sowie Bettlägerigkeit erhöhen das Risiko für Venenerkrankungen und lassen auch Besenreiser sprießen.
Gibt es Faktoren, die ihre Entstehung zusätzlich begünstigen?
Dr. Heiß-Bogner: Zu den weiteren Risikofaktoren gehören: Übergewicht verbunden mit Bewegungsmangel, Schwangerschaft (Hormone), Alkohol und Nikotin haben eine gefäßerweiternde Wirkung, Schuhe mit hohen Absätzen blockieren die Wadenmuskulatur, die mithilft, das Blut von den Beinen zum Herzen hin zu befördern, heiße Vollbäder und Saunagänge sind Gift für schwache Venen, ebenso Bürstenmassagen, die eine starke Reizwirkung haben.
Wie kann man Besenreisern vorbeugen?
Dr. Heiß-Bogner: Da ist an erster Stelle ´Bewegung´ zu nennen. Besonders geeignet sind zum Beispiel Venen-Walking, Schwimmen oder Radfahren - also alles, was die Blutzirkulation anregt. Am häufigsten findet man sie an der Innenseite der Unterschenkel, an der Innen- oder Vorderseite der Oberschenkel und an den Fußrändern sowie im Gesicht. Bei stärkerer Belastung, wie z. B. langem Sitzen oder Stehen, ggf. einen Stützstrumpf oder einen leichten Kompressionsstrumpf tragen.
Wie behandeln Sie Besenreiser?
Dr. Heiß-Bogner: Am häufigsten wird die Verödungstherapie eingesetzt, in Fachkreisen auch Sklerosierung genannt. Es handelt sich dabei um eine Behandlung, die in der Praxis ambulant durchgeführt wird und nur ca. 15 Minuten dauert. Allerdings sind oft mehrere Sitzungen (in der Regel 2-3) nötig, um die unschönen Besenreiser nahezu vollständig zu entfernen. Da die Behandlung nur die oberste Hautschicht betrifft, spürt der Patient nur kleine Einstiche in der Haut. Eine örtliche Betäubung ist möglich, aber meist nicht erforderlich.