Wechseljahre: Jetzt machen auch noch die Venen schlapp

In den Wechseljahren merken viele Frauen, dass sie Besenreiser oder auch Krampfadern bekommen. Der Grund dafür ist, dass das stützende Bindegewebe nicht mehr so elastisch ist, wie in jungen Jahren. Besenreiser sind kleine Venen, die in rötlichen bis bläulichen Farbtönen durch die Haut schimmern. Viele Frauen empfinden sie als unschön. Sie sind zwar nicht zwangsläufig als krankhafte Veränderung anzusehen, können aber erste Anzeichen einer Venenerkrankung sein.

Auffälliger sind die großen Krampfadern. Bei diesen gut sichtbaren Veränderungen handelt es sich um stark erweiterte Gefäße. Sie können sich unbehandelt zu Venenentzündungen, Thrombosen, Embolien oder offenen Beiden entwickeln. Deshalb ist es sinnvoll, einen Venenspezialisten (Phlebologen) aufzusuchen und sich fachärztlich beraten zu lassen.

Häufig bringt eine Kompressionstherapie mit medizinischen Kompressionsstrümpfen schon eine erste Entlastung. „Diese Spezialstrümpfe üben von außen einen genau definierten mechanischen Druck auf die erweiterten venösen Gefäße und das Bein aus. Dabei verengen sie den Venendurchmesser, sodass die Venenklappen wieder schließen. Medizinische  Kompressionsstrümpfe bieten wirksame Hilfe und sind deshalb als Basistherapie anerkannt“, sagt Dr. med. Eva Haas, Chefärztin der Capio Schlossklinik Abtsee, Venenzentrum Oberbayern, Laufen.  Die erfahrene Phlebologin gibt Tipps, was jede Frau zuhause für gesunde Beine tun kann:

  1. Gehen Sie so viel wie möglich spazieren. Setzen Sie dabei Ihre Füße gezielt zuerst mit der Ferse auf und rollen über die Fußsohle bis zu den Zehenspitzen.
  2. Verzichten Sie auf Aufzug und Rolltreppe, gehen Sie zu Fuß.
  3. Kreisen Sie beim langen Sitzen immer wieder mit den Füßen, und wippen Sie auf und ab, mindestens 10 x pro Stunde.
  4. Stellen Sie sich beim langen Stehen häufig auf die Zehenspitzen, auf und ab, mindestens 10 x pro Stunde.
  5. Gehen Sie schwimmen. Die natürliche Kompression des Wasserdrucks unterstützt Ihr Venensystem.
  6. Legen Sie abends Ihre Beine so oft wie möglich hoch.
  7. Gönnen Sie Ihren Beinen nach der morgendlichen Dusche ein paar kalte Güsse, das regt die Durchblutung enorm an.
  8. Fahren Sie mit dem Fahrrad, das stärkt Ihre Beinmuskeln.
  9. Versuchen Sie es mal mit Walken, möglichst zweimal die Woche mindestens 15 Minuten ohne Unterbrechung.
  10. Ernähren Sie sich gesund, denn Übergewicht ist Gift für die Venen. Essen Sie viel Gemüse, Salat, Obst und Vollwertprodukte.

Weitere Tipps zum Vorbeugen gibt es in der Venenfibel, die kostenlos bei der Geschäftsstelle-Süd der Deutschen Venen-Liga in Laufen bestellt werden kann: info-sued@remove-this.venenliga.de