Mit Krampfadern in die Venenfachklinik
Die Entstehung von Krampfadern beruht in den meisten Fällen auf einer genetisch bedingten Bindegewebsschwäche, kann jedoch durch die Lebensweise – zum Beispiel stehende Berufe und Übergewicht - begünstigt werden. Erste Hinweise auf ein Krampfaderleiden sind meist geschlängelte Blutadern im Bereich der Unterschenkel und bläuliche Hautveränderungen auf der Innen- oder Aussenseite der Fussknöchel, die mit Schmerzen und Schwellungen einhergehen können.
Krampfadern erhalten in der Medizin sehr viel weniger Aufmerksamkeit, als man aufgrund ihrer Häufigkeit annehmen sollte. Denn sie sind kein rein ästhetisches Problem. „Es können sich Komplikationen mit schwer wiegende Folgeschäden entwickeln. Diese reichen von Venenentzündungen über Blutungen aus Krampfadern bis hin zu offenen Beinen. Unbehandelte Venenentzündungen bergen das Risiko von Thrombosen der tiefen Beinvenen, die ihrerseits eine Lungenembolie hervorrufen können“, weiß Dr. med. Johannes Heiß-Bogner, Chefarzt der Capio Schlossklinik Abtsee, Venenzentrum Oberbayern, aus langjähriger Erfahrung.
Das geringe Interesse an Krampfaderleiden spiegelt sich auch in den Anforderungen, die an die Qualifikationen des Operateurs gestellt werden. So kann im Prinzip jeder Chirurg, unabhängig von seiner Erfahrung, Krampfadern operieren. Je seltener er aber solche Eingriffe vornimmt, desto eher kann es zu Rückfällen (Rezidiven) und technischen Fehlern kommen. Auch gelten solche Eingriffe vielerorts als ideales Übungsfeld für Anfänger. Denn zum einen ist die Gefahr schwerer Komplikationen gering, zum anderen machen sich Fehlschläge in der Regel erst nach Jahren bemerkbar.
Wenig verwunderlich erscheint es vor diesem Hintergrund, dass Rückfälle (Rezidive) nach Krampfaderoperationen vergleichsweise häufig auf handwerkliche Fehler des Chirurgen beruhen. Auch Beobachtungen Bochumer Wissenschafter deuten darauf hin, dass in der Tat bei der großen Mehrheit der Rezidive handwerkliche Mängel vorliegen, denn über 64 Prozent der Rückfälle beruhen auf einer unvollständigen Entfernung der Stammvene (Bochumer Studie).
Es ist für Patienten also ganz entscheidend, eine Fachklinik aufzusuchen: Nach neuesten Erkenntnissen weisen Venenfachkliniken, wie die Capio Schlossklinik Abtsee, eine Rezidivquote von unter fünf Prozent auf – im internationalen Vergleich ein absoluter Spitzenwert.