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Unkorrekt operiert – neue Krampfadern

Chefärztin Dr. med. Eva Haas

Krampfaderoperationen gehören in Deutschland zu den häufigsten Operationen. Jedes Jahr werden etwa 320.000 Patienten operiert.

Ein Fünftel der in Krankenhäusern an Krampfadern operierten Patienten liegt schon zum zweiten Mal mit demselben Problem auf dem OP-Tisch. Mehr als zwei Drittel von ihnen deshalb, weil bei der ersten Operation nicht korrekt gearbeitet wurde: Werden Krampfadern nicht vollständig entfernt, bleibt ein Stumpf der entfernten Vene übrig, aus dem sich neue Aussackungen bilden, die erneut operiert werden müssen.

„Zur Vermeidung dieser sog. Rezidive, deren Beseitigungen jährlich schätzungsweise 40 Millionen Euro kosten, sollte auf Konzepte zurückgegriffen werden, die in anderen Bereichen der Medizin bereits Früchte getragen haben: Spezialisierung und Mindestmengenregelung", so Dr. med. Eva Haas, Chefärztin der Capio Schlossklinik Abtsee, Venenzentrum Oberbayern.

In einer deutschlandweiten Multicenterstudie, an der Venenzentren in Bochum, Freiburg, Magdeburg, München, Saarlouis, Stade sowie die Capio Mosel-Eifel-Klinik in Bad Bertrich beteiligt waren, gingen die Mediziner dem Problem auf den Grund: Bei 417 Patienten mit einer Zweitoperation an Leistenkrampfadern wurde das in der Operation entnommene Gewebe histologisch unter dem Mikroskop untersucht.

Ergebnis: In 279 Fällen (66,9 Prozent) zeigte sich, dass eine technisch falsch durchgeführte erste Operation die Ursache des Rezidivs darstellte. „Die Kompetenz unserer Gefäßchirurgen, die in unserem Venenzentrum, dass seit über 20 Jahren in Laufen etabliert ist, rund 5.000 Operationen im Jahr durchführen zeigt sich auch daran, dass wir pro Jahr viele Rezidivoperationen durchführen müssen", so Dr. Haas.